Ein Milliardär ist zur Zielscheibe geworden, aber das hat nur mittelbar mit der Finanzkrise zu tun. Es geht um Dietmar Hopp, Mitgründer des Softwareunternehmens SAP, Mäzen und Stifter, der als einer der reichsten Deutschen schon mal fünfzig Euro Trinkgeld für die Klofrau an der Autobahnraststätte übrig hat und immer mal wieder ein paar Millionen für seinen Heimatverein. Die Turn- und Sportgemeinschaft Hoffenheim aus dem Rhein-Neckar-Kreis hat es mit viel Geld von Hopp und einigem sportlichen Geschick aus den untersten Spielklassen in die Bundesliga geschafft – eine Provokation für die Fans jener Vereine, die stolz auf ihre ruhmreiche Vergangenheit sein müssen, weil die Gegenwart auf sie eher traurig wirkt. Jedes Tor für Hoffenheim ist ein Treffer gegen die Mythen des Traditionsfußballs, jeder Sieg des geförderten Vereins ein Triumph der Kalkulierbarkeit. Deshalb wird der Milliardär Hopp, der doch meint, so viel Gutes zu tun, in den Stadien geschmäht und beleidigt.
Am vergangenen Sonntag war beim Spiel der Hoffenheimer gegen Dortmund im Gästeblock ein Transparent zu sehen, das den Mäzen hinter einem Fadenkreuz zeigte, dazu der Spruch: „Hasta la vista, Hopp!“. Ein Zitat aus einem Schwarzenegger-Film; Fiktion, wenn auch brutale. Seitdem ist einiges anders. Der DFB nahm sich der Sache an, auf beispiellose Weise. Zum besonderen Schutz von Hopp will der Verband künftig Pöbeleien und Drohungen, die ihn betreffen, unnachgiebig verfolgen und vors Sportgericht bringen. DFB-Präsident Theo Zwanziger sicherte dem Milliardär zu, das Verhalten der Fans ihm gegenüber beobachten zu lassen.
Das ist eine ziemliche Unverschämtheit. Der DFB lässt es seit Jahren zu, dass Spieler, Trainer, Präsidenten, Ordner und Zuschauer trotz aller gut gemeinten Appelle von Anhängern gegnerischer Mannschaften übel beleidigt werden; auch rassistische und homophobe Sprüche sind in jedem Stadion zu hören. Es kann niemand behaupten, dass Dietmar Hopp mehr leiden musste als Oliver Kahn oder Uli Hoeneß. Jeder Torwart nimmt beim Abstoß stoisch die Dreiwortbeleidigung hin, vor der jetzt Hopp exklusiv geschützt werden soll. Auf manchen Stadiontribünen hängen Spielerpuppen an selbst gebastelten Galgen. Und Gerald Asamoah, Deutscher mit dunkler Haut, begleiten Urwaldrufe unter der Aufsicht des DFB durch seine ganze Karriere.
Nein, Theo Zwanziger hat dem Mann hinter der Zielscheibe mit seinem Schutzversprechen keinen Gefallen getan. Es wird den Fans der Hoffenheim-Gegner eine Freude sein, Hopp mit viel Fantasie so korrekt zu beleidigen, dass niemand etwas dagegen unternehmen kann. Dabei verbindet Zwanziger und Hopp auch etwas Privates. Als der Hoffenheim-Mäzen den Fußballpräsidenten fragte, wen er ihm denn als Manager für die neue Frauenabteilung seines Vereins empfehlen könne, riet Theo Zwanziger: Nehmt Ralf Zwanziger, meinen Sohn. Und so kam es. Hoffenheim gehört bei den Zwanzigers also gewissermaßen zur Familie. Da hätte der Präsident über seine Worte besser „In eigener Sache“ geschrieben.
Dietmar Hopp muss sich ebenso wenig wie jeder andere in einem Stadion alles gefallen lassen. Fußballplätze sind keine rechtsfreien Räume. Aber im Stadion stehen Folklore und Verunglimpfung dicht beieinander. Dazwischen drängelt sich oft auch Ironie, etwa wenn Schalker Fans die Schmähungen ihrer Gegner aufnehmen und selber singen: „Wir sind die Ruhrpottkanacken“. Es geht beim Fußball anders zu als beim Federball; Provokationen, Emotionen, Aggressionen gehören dazu, bringen Leben ins Stadion.
So ist es auch in anderen Arenen des Showgeschäfts. Vor kurzem hat ein gescheiterter Kandidat von „Deutschland sucht den Superstar“ das über jeden und alles herziehende Jurymitglied Dieter Bohlen angezeigt, weil er sich beleidigt sah. Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren ein, mit der Begründung: Bei Beleidigungen seien sämtliche Umstände zu berücksichtigen, so auch die Gebräuche der Beteiligten. Dietmar Hopp hat eine Anzeige gegen den 19-Jährigen angekündigt, der das Fadenkreuz-Transparent gehalten hat. Vielleicht sind ihm die Gebräuche auf den billigen Plätzen fremd. Aber das ist dann sein ganz persönliches Problem.
Weichspielrunde Hopps Auftritt im DSF Sehr geehrter Herr Maroldt,
mit Interesse aber auch reichlich Verwunderung haben wir Ihren Kommentar im Tagesspiegel vom 24.09. gelesen und zur Kenntnis genommen. In der Regel belassen wir es dabei und nehmen nicht Kontakt zu den einzelnen Redaktionen und/oder Autoren auf. In Ihrem Fall ist mir und uns allerdings daran gelegen, da Sie - zumindest entsteht der Eindruck - a) ein extrem oberflächliches Bild von 1899 Hoffenheim haben und b) leider mit Unwahrheiten in Bezug auf Dietmar Hopp, Theo Zwanziger und dessen Sohn in einem öffentlichen Medium aufwarten.
Ich möchte auch überhaupt nicht den Eindruck entstehen lassen, dass wir unter Umständen dünnhäutig wären. Es ist auch nicht unser Bestreben, dass die gesamte Republik Hurra ruft, wenn es um 1899 Hoffenheim geht. Eine kritische Berichterstattung ist selbstredend legitim, dafür sorgten in den vergangenen Monaten nahezu alle regionalen und überregionalen Medien und zahlreiche internationale Pressevertreter, die nicht alleine wegen unserer ausländischen Spieler nach Hoffenheim kamen.
Es gehört zur freien Meinungsäußerung und zu ihrem Recht, von einer "...Provokation für die Fans..." zu sprechen, dass wir nun in der 1.Liga spielen. Teilen müssen wir sicherlich diese Einschätzung nicht. Wir runzeln darüber ehrlich gesagt einfach die Stirn. Schwierig wird es nur, wenn Sie den Eindruck erwecken, dass beleidigende Angriffe auf Herrn Hopp nun vom DFB verfolgt werden, rassistische Beleidigungen hingegen nicht. Hier müsste sicherlich der DFB konkret antworten, jedoch ist meines Wissens durchaus so - und das wurde in Medien auch so widergegeben - dass u.a. im Falle Asamoah drastische Geldstrafen verhängt wurden gegen die Vereine.
Ein Punkt in ihrem Beitrag ist jedoch so grotesk, dass es uns einfach ein Anliegen ist, ihn richtig stellen zu müssen. Es geht um die Tätigkeit von Ralf Zwanziger, den Sohn des DFB-Präsidenten Theo Zwanziger. Es ist natürlich richtig, dass Ralf Zwanziger bei 1899 Hoffenheim den Frauen- und Mädchenfußball, übrigens sehr erfolgreich, koordiniert. Es mag für Sie den Anschein einer "Klüngelei" geben, aber: Denken Sie in der Tat, dass die Herren Hopp und Zwanziger es tatsächlich nötig haben, sich auf dieses Niveau zu begeben? Sehr geehrter Herr Maroldt, Herr Zwanziger junior war bereits bei der WM 2006 sehr verantwortungsvoll tätig und sein Ziel, im Fußball-Metier Fuß zu fassen und seine Qualitäten einzubringen hat er in einer eindrucksvollen Bewerbung an 1899 Hoffenheim nach der WM zum Ausdruck gebracht. Herrn Hopp's Wunsch war es frühzeitig, auch Frauen- und Mädchenfußball in Hoffenheim zu fördern und nicht nur den Jungs eine sportliche Perspektive zu geben. Auf dieser Basis bewarb sich Ralf Zwanziger. Nichts anderes entspricht der Wahrheit.
Und scheinbar gibt es noch eine Unwissenheit, die wir hier richtig stellen möchten: Scheinbar ist Ihnen entgangen, dass Herr Hopp bereits seit Jahrzehnten die nahezu jedes Wochenende an den Fußballplätzen steht. Ob das in den unteren Klassen war, in der Oberliga oder in der Regionalliga - Herr Hopp war bei den Auswärts- und Heimspielen stets dabei. Bei Jugendspielen von der A-, B- und C-Jugend ist er genauso vor Ort wie - wenn es die Zeit erlaubt - Spielen der Frauen-Mannschaft. Dazu könnte er mit Ihnen aus reinem Fußballinteresse fachkundig über internationalen Fußball und die Spieler der europäischen Top-Ligen diskutieren. Und: Herr Hopp ist definitiv eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Trotzdem finden Sie ihn im Stadion eher an Würstchenbude statt im VIP-Bereich. Sehen will das keiner. Denn angreifbar machen ja nur die Dinge, die man auch sehen will.
Ich bedauere es aus journalistischer Sicht, dass Sie einen Kommentar geschrieben haben, der, mit Verlaub, nicht dem Niveau ihres Blattes entspricht. Vielleicht sollten Sie sich nochmals den Kommentar von Sven Goldmann vom 29.08. in ihrem Tagesspiegel in Erinnerung rufen zum Thema "Die Tradition der Retorte". Herr Goldmann formuliert hier exzellent das Problem, dass viele Fans mit 1899 Hoffenheim haben, einem Verein, der wie der Namen schon sagt, vor der Jahrhundertwende gegründet wurde. Tradition muss nicht nur aus Titeln am Briefkopf ausgemacht werden. Herr Hopp hat das gewusst, als er vor 20 Jahren die Jugendabteilung des Vereins unterstützte.
Ich gehe von Ihrem Verständnis aus, dass zukünftige Anfragen des Tagesspiegel bei uns nicht mehr berücksichtigt werden.
Mit freundlichen Grüßen Markus Sieger Pressesprecher TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH
Die Antwort des Tagesspiegels
Sehr geehrter Herr Sieger,
Sie haben leider - eigentlich erstaunlich bei Ihrer Position - rein gar nichts verstanden. Oder Sie wollen es nicht verstehen, was die Sache aber kaum besser macht.
Dass Ihr Verein auf viele Fans provokativ wirkt, ist unbestreitbar. Mit meiner Meinung, der Sie überflüssiger Weise generös Freiheit zugestehen, hat das nichts zu tun; ich habe mich dazu überhaupt nicht geäußert. Um das besonders fürsorgliche Verhalten des DFB gegenüber Herrn Hopp im Verhältnis zu allem und allen anderen zu erkennen, und nur darum ging es mir, muss man sich allerdings nicht einmal die Kontaktlinsen putzen, sondern nur den Vereinsschal ganz korrekt um den Hals wickeln, anstatt ihn als Augenbinde zu benutzen.
Dann hätten Sie vielleicht auch bemerkt, dass ich gar nichts Falsches über die Herren Hopp und zweimal Zwanziger behauptet habe; bei bestimmten persönlichen Verwicklungen hält man sich als Würden- und Verantwortungsträger nur besser etwas zurück, anstatt gerade hier mit geliehener Verbandsautorität den Schutzengel Theo zu spielen. Das war übrigens, nur zur Sicherheit festgestellt, eine Meinung.
Zu Recht schreiben Sie von einer weiteren "scheinbaren" Unwissenheit meinerseits, wenngleich Sie vermutlich "anscheinend" meinten; kleiner Schiedunter. Denn tatsächlich habe ich ja überhaupt nicht in Frage gestellt, dass Herr Hopp seit Jahrzehnten in Stadionwürstchen beißt. Warum auch? Ob das guten Geschmack beweist, ist allerdings eine ganz andere Frage.
Aber eines, das muss ich gestehen, verstehe auch ich nicht: Wenn Sie doch überhaupt nicht den Eindruck entstehen lassen wollen, dass Sie unter Umständen dünnhäutig wären, warum tun Sie es dann? Und wie kommen Sie auf die Idee, dass ich dafür Verständnis hätte? Eine Antwort erwarte ich übrigens nicht. Auch wenn ich Pressesprecher etwas seltsam finden, die keine Anfragen berücksichtigen wollen.
Mit freundlichen Grüßen, Lorenz Maroldt Chefredakteur Der Tagesspiegel
Hans Meyer führte die Borussen 2001 wieder zurück in die Bundesliga Meyer kehrt zu den "Fohlen" zurück Einen Tag nach dem 2:2 beim VfL Bochum hat die Borussia einen neuen Trainer, der ein alter Bekannter ist: Hans Meyer kehrt auf die Trainerbank der Borussen zurück.
Damit hat der Verein nach der Trennung von Jos Luhukay und der Interims-Lösung mit Sportdirektor Christian Ziege einen Nachfolger gefunden.
Meyer war schon zwischen dem 7. September 1999 und dem 1. März 2003 Trainer der Borussia. In seiner ersten Saison beim VfL übernahm er die Mannschaft auf dem letzten Platz der 2. Bundesliga, führte sie in die Spitzengruppe der Tabelle und schrammte am Ende mit dem fünften Tabellenplatz nur knapp am Wiederaufstieg vorbei.
Aufstieg in der Saison 2000/2001
Die Rückkehr in die Bundesliga gelang der Borussia unter Meyer dann in der Saison 2000/2001. In der ersten Saison im Fußball-Oberhaus wurde der Klassenerhalt mit neun Punkten Vorsprung vor einem Abstiegsplatz souverän gemeistert.
In der darauf folgenden Spielzeit trennten sich die Wege von Borussia und Meyer am 23. Spieltag auf Wunsch des bei den Fans äußerst beliebten Fußballlehrers. Sein letztes Spiel auf der Trainerbank des VfL war ein 2:2 auf dem Bökelberg gegen den FC Schalke 04.
2009-10-21 17:00:00 Rheinisches Derby: Gewalttätern soll rote Karte gezeigt werden
Polizei, Stadt und Borussia haben Präventionskonzept abgestimmt. Zeitlich und räumlich begrenztes Alkoholverbot ist ein Teil der Maßnahmen
Am kommenden Samstag (24. Oktober) wird um 15:30 Uhr im BORUSSIA-PARK das Rheinische Derby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach angepfiffen. Bei dieser Spielpaarung ist es sowohl in Mönchengladbach im Herbst 2008 als auch beim Rückspiel in Köln im Frühjahr 2009 zu massiven Auseinandersetzungen, erheblichen Sachbeschädigungen und zahlreichen weiteren Straftaten gekommen. Um solchen Ausschreitungen am 24. Oktober entgegenzuwirken, haben Polizei, Bundespolizei, Stadt Mönchengladbach und Borussia sich im Vorfeld der Begegnung über eine Reihe von vorbeugenden Maßnahmen verständigt, die vor allem ein Ziel haben: den rund 54.000 Besuchern des Spiels sowie den Bürgern und Gästen der Stadt zu ermöglichen, sich friedlich und angstfrei in Mönchengladbach zu bewegen. Teil dieses Präventionskonzeptes ist eine so genannte Allgemeinverfügung der Stadt Mönchengladbach, in der nach Absprache mit der Polizei der Verkauf, das Mitführen und der Konsum von Alkohol für einen begrenzten Zeitraum (Samstag von 9.00 bis 15.30 Uhr) und in begrenzten Bereichen (rund um das Stadion sowie die beiden Bahnhöfe im Rheydter und Mönchengladbacher Zentrum) verboten wird. Außerdem sind dort im selben Zeitraum das Mitführen und die Benutzung von Gläsern, Glasflaschen und Getränkedosen im Freien untersagt.
(Zur Klarstellung: Von dem Verbot des Mitführens von Alkohol, Glasflaschen oder Dosen sind Anwohner auf dem Weg zu ihrer Wohnung / ihrem Grundstück ausgenommen. Auch der Alkoholkonsum innerhalb von Wohnungen ist nicht verboten.)
Das Verkaufsverbot für Alkohol und alkoholhaltige Getränke vor dem Spiel betrifft 400 Gastwirte, Kioskinhaber, Getränke- und Supermärkte, die heute in einem Schreiben über die Regelung informiert werden. Die Verfügung wurde im Amtsblatt der Stadt Mönchengladbach (Nr. 29, Sonderdruck vom 21. Oktober 2009) bekanntgemacht und ausführlich begründet. Das Amtsblatt kann auf der Internetseite http://www.moenchengladbach.de eingesehen und heruntergeladen werden.
Oberbürgermeister Norbert Bude bittet bei den Betroffenen Gewerbetreibenden und den friedlichen Fans um Verständnis für diese Maßnahme: „Sie dienen dazu, Leben, Gesundheit und Eigentum zu schützen. Leider müssen dafür an diesem Tag die Interessen des Einzelhandels und der Gastronomie kurzzeitig zurücktreten. Ich wünsche uns allen einen friedlichen Ablauf des Spieltags. Die Besucher des Spiels sollen unsere Stadt in guter Erinnerung behalten.“
Gemeinsam mit Polizeipräsident Hans-Hermann Tirre, dem Leiter der Staatsanwaltschaft Emil Brachthäuser und der Vereinsführung von Borussia Mönchengladbach hat Bude an die Besucher des Spiels appelliert, Gewalttätern die „rote Karte“ zu zeigen und sich von Straftaten sichtbar zu distanzieren.
Die letzten Begegnungen in Mönchengladbach und in Köln hätten gezeigt, dass für einige Personen, die man nicht als Fußballfans bezeichnen kann, Hass und Gewalt im Vordergrund stünden. Plakatierungen, öffentliche Ankündigungen im Internet sowie direkte und indirekte Aufrufe zur Gewalt führten letztlich zu erheblichen Ausschreitungen. Beim Spiel im März habe zudem ein Marsch von rund 850 schwarz gekleideten und teils vermummten Personen durch die Gladbacher Innenstadt die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt. Die Mönchengladbacher Sicherheitskonferenz und auch der Vereinsvorstand der Borussia sind der Meinung, dass sich solche Szenen nicht wiederholen dürfen.
Aufgefallen sei den Sicherheitsbehörden auch, dass sich zahlreiche Jugendliche Anhänger beider Vereine durch gezielte Provokationen hätten in Auseinandersetzungen hinein ziehen lassen. Die Polizei hat heute noch einmal eindringlich vor dieser Gewaltfalle gewarnt: Wer sich an gewalttätigen Ausschreitungen beteiligt, müsse mit konsequenten Maßnahmen der Sicherheitsbehörden rechnen.
Randalierer und Hooligans aufgepasst! Der Bundesgerichtshof (BGH) hat Stadionverbote auf Verdacht für zulässig erklärt. So können die Verbote auch dann erlaubt sein, wenn die konkrete Beteiligung an Gewalttätigkeiten nicht nachgewiesen ist.
Dem Urteil zufolge genügt es bereits, dass der Fan Teil einer durch Randale aufgefallenen Fangruppe war. "Auf den Nachweis, er habe sich an den aus der Gruppe begangenen Gewalttätigkeiten beteiligt, kommt es nicht an", entschied der BGH.
Bayern-Fan klagt vergeblich Damit wies das Gericht die Klage eines Fans und Dauerkarteninhabers des FC Bayern München ab, der nach einem Spiel beim MSV Duisburg im März 2006 mit einer Gruppe des Fanklubs "Schickeria München" in eine Randale mit Duisburger Fans geraten war. Er bestritt jede Beteiligung, die anfänglichen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen Landfriedensbruchs wurden wegen Geringfügigkeit eingestellt. Trotzdem erhielt er ein bundesweites Stadionverbot für gut zwei Jahre.
Niedrige Hürde für Stadionverbote Nach den Worten des BGH ist dies vom Hausrecht des Vereins gedeckt. Danach reichen für ein Stadionverbot bereits "objektive Tatsachen", die künftige Störungen befürchten lassen. Weil auch die anderen Zuschauer vor Randale geschützt werden müssen, dürfen laut BGH die Hürden für ein Stadionverbot nicht zu hoch gehängt werden. Nur bei Willkür sei ein Ausschluss unzulässig.
Rund 3000 Stadionverbote in Deutschland In der Bundesliga gelten nach Angaben des Deutschen Fußball-Bundes zurzeit zwischen 2900 und 3000 bundesweite Stadionverbote. Die genaue Zahl kann von Woche zu Woche variieren, da Stadionverbote regelmäßig neu ausgesprochen werden oder auslaufen. Hauptursachen dafür sind gewalttätige Auseinandersetzungen mit der Polizei oder Randale. Die Höchstdauer für ein bundesweites Verbot beträgt drei Jahre. Maßgeblich sind die "Richtlinien zur einheitlichen Behandlung von Stadionverboten" des DFB.
Stadionverbote auf polizeiliche Empfehlung Verhängt werden Stadionverbote von den Vereinen. Die sprechen sie auf Empfehlung der Polizei aus oder weil sie selbst Zeugen schwerwiegender Verstöße gegen die Stadionordnung wurden. Vereine und Verbände übertragen sich vor jeder Saison gegenseitig ihre Hausrechte. Daher kann ein Stadionverbot, das in Duisburg ausgesprochen wurde, auch in Stuttgart, Hamburg oder Berlin gelten.
Fanverbände kritisieren Verbotspraxis Fanverbände kritisieren seit Jahren, dass viele Verbote bereits "auf Verdacht" verhängt werden. Laut DFB-Richtlinien ist dafür nur ein Ermittlungsverfahren gegen einen Fan ausreichend, ein richterliches Urteil ist für ein Stadionverbot nicht nötig. Der Sicherheitsbeauftragte des DFB, Helmut Spahn, verteidigt dieses Verfahren. "Stadionverbote sind Präventivmaßnahmen auf zivilrechtlicher Grundlage. Es muss ein Mittel geben, andere Zuschauer vor gewaltbereiten Gruppen zu schützen", sagt er.
DFB überarbeitet Richtlinien Im Dialog mit den Fans hat der DFB seine Richtlinien allerdings 2008 überarbeitet. Unter anderem wurde die Höchstdauer für ein bundesweites Stadionverbot von fünf auf drei Jahre reduziert. Mittlerweile hören die meisten Vereine die betroffenen Fans auch erst an, bevor sie über ein Stadionverbot entscheiden.
Zitat von HippelängerRandalierer und Hooligans aufgepasst! Der Bundesgerichtshof (BGH) hat Stadionverbote auf Verdacht für zulässig erklärt. So können die Verbote auch dann erlaubt sein, wenn die konkrete Beteiligung an Gewalttätigkeiten nicht nachgewiesen ist.
Dem Urteil zufolge genügt es bereits, dass der Fan Teil einer durch Randale aufgefallenen Fangruppe war. "Auf den Nachweis, er habe sich an den aus der Gruppe begangenen Gewalttätigkeiten beteiligt, kommt es nicht an", entschied der BGH.
Bayern-Fan klagt vergeblich Damit wies das Gericht die Klage eines Fans und Dauerkarteninhabers des FC Bayern München ab, der nach einem Spiel beim MSV Duisburg im März 2006 mit einer Gruppe des Fanklubs "Schickeria München" in eine Randale mit Duisburger Fans geraten war. Er bestritt jede Beteiligung, die anfänglichen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen Landfriedensbruchs wurden wegen Geringfügigkeit eingestellt. Trotzdem erhielt er ein bundesweites Stadionverbot für gut zwei Jahre.
Niedrige Hürde für Stadionverbote Nach den Worten des BGH ist dies vom Hausrecht des Vereins gedeckt. Danach reichen für ein Stadionverbot bereits "objektive Tatsachen", die künftige Störungen befürchten lassen. Weil auch die anderen Zuschauer vor Randale geschützt werden müssen, dürfen laut BGH die Hürden für ein Stadionverbot nicht zu hoch gehängt werden. Nur bei Willkür sei ein Ausschluss unzulässig.
Rund 3000 Stadionverbote in Deutschland In der Bundesliga gelten nach Angaben des Deutschen Fußball-Bundes zurzeit zwischen 2900 und 3000 bundesweite Stadionverbote. Die genaue Zahl kann von Woche zu Woche variieren, da Stadionverbote regelmäßig neu ausgesprochen werden oder auslaufen. Hauptursachen dafür sind gewalttätige Auseinandersetzungen mit der Polizei oder Randale. Die Höchstdauer für ein bundesweites Verbot beträgt drei Jahre. Maßgeblich sind die "Richtlinien zur einheitlichen Behandlung von Stadionverboten" des DFB.
Stadionverbote auf polizeiliche Empfehlung Verhängt werden Stadionverbote von den Vereinen. Die sprechen sie auf Empfehlung der Polizei aus oder weil sie selbst Zeugen schwerwiegender Verstöße gegen die Stadionordnung wurden. Vereine und Verbände übertragen sich vor jeder Saison gegenseitig ihre Hausrechte. Daher kann ein Stadionverbot, das in Duisburg ausgesprochen wurde, auch in Stuttgart, Hamburg oder Berlin gelten.
Fanverbände kritisieren Verbotspraxis Fanverbände kritisieren seit Jahren, dass viele Verbote bereits "auf Verdacht" verhängt werden. Laut DFB-Richtlinien ist dafür nur ein Ermittlungsverfahren gegen einen Fan ausreichend, ein richterliches Urteil ist für ein Stadionverbot nicht nötig. Der Sicherheitsbeauftragte des DFB, Helmut Spahn, verteidigt dieses Verfahren. "Stadionverbote sind Präventivmaßnahmen auf zivilrechtlicher Grundlage. Es muss ein Mittel geben, andere Zuschauer vor gewaltbereiten Gruppen zu schützen", sagt er.
DFB überarbeitet Richtlinien Im Dialog mit den Fans hat der DFB seine Richtlinien allerdings 2008 überarbeitet. Unter anderem wurde die Höchstdauer für ein bundesweites Stadionverbot von fünf auf drei Jahre reduziert. Mittlerweile hören die meisten Vereine die betroffenen Fans auch erst an, bevor sie über ein Stadionverbot entscheiden.
Nationaltorwart Robert Enke ist tot (Erschienen am 10. November 2009) Nationaltorwart Robert Enke. Nationaltorwart Robert Enke ist tot. Das bestätigte der Präsident des Bundesligisten Hannover 96, Martin Kind. Enke wurde 32 Jahre alt. Über die Umstände seines Todes lagen zunächst keine offiziellen Angaben vor.
"Das ist ganz furchtbar", sagte Kind. Er war von der Sitzung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) zurückgekehrt, auf der er die 50+1- Regelung kippen wollte, und bekam am Flughafen den schockierenden Anruf. "Man rechnet mit vielem, aber nicht mit so etwas", sagte Kind. "Ich weiß nicht, warum es und wie passiert ist", sagte Kind. Der 96-Chef ist sich sicher, "dass es nichts mit Fußball zu tun hat".
Das finde ich persönlich sehr schade. Ich fand das der Enke ein sehr guter Torwart und ein Sympatischer Typ war.