So schnell kann es gehen. Gestern noch Jugendtrainer und heute schon der Sportdirektor. Aber eine gute interne Lösung. Alle kennen sich und ausserdem hat Max Sportmanagement studiert. Viel Erfolg Maxl.
Sie waren seit 2004 Nachwuchsdirektor und haben unter anderem den jetzigen Nationalspieler Marko Marin nach Mönchengladbach geholt. Ist da der Sportdirektor-Job der nächste logische Schritt?
Eberl Ich denke schon. Sicher werden viele sagen, ich sei ein unbeschriebenes Blatt. Aber ich habe ein Sportmanagement-Studium abgeschlossen und bin seit 2004 Direktor des Nachwuchsbereiches. Außerdem war ich 20 Monate im Kompetenzteam und habe an der Mannschaft, die den Aufstieg geschafft hat, mitgearbeitet. Ich habe da viel Erfahrung gesammelt, die mir nun helfen wird. Es war schon immer mein Ziel, im Management zu arbeiten. Ich bin ein analytischer Mensch. Und arbeite hart, so wie ich es als Fußballer getan habe.
Mauri: Ausser das Elfmeterschiessen bzw. Tore schiessen.
Hier die Trainer von Borussia Mönchengladbach seit Weihnachten 1996: Hannes Bongartz (elf Monate), Norbert Meier (vier Monate), Friedel Rausch (sieben Monate), Rainer Bonhof (zehn Monate), Hans Meyer (drei Jahre, fünf Monate), Ewald Lienen (sieben Monate), Holger Fach (13 Monate), Dick Advocaat (sechs Monate), Horst Köppel (13 Monate), Jupp Heynckes (sechs Monate), Jos Luhukay (ein Jahr, acht Monate), Hans Meyer (sieben Monate), Michael Frontzeck (bislang vier Monate).
Man sieht: In den vergangenen 13 Jahren haben bei der Borussia 13 Trainerwechsel stattgefunden, acht Trainer hockten gerade mal zwischen vier und zehn Monaten auf der Bank am Bökelberg und später im Borussia-Park. Nur Hans Meyer und Jos Luhukay hielten deutlich mehr als ein Jahr aus.
Zum Glück für den lädierten Traditionsklub ist am Niederrhein inzwischen Max Eberl als Sportdirektor tätig. Den stämmigen Kerl wirft so schnell nichts um, sonst wäre Michael Frontzeck schon vor diesem Wochenende bloß noch Ex-Coach in Mönchengladbach gewesen. Eberl musste schon ziemlich stark sein, um nach sechs Ligaspiele mit nur einem einzigen mickrigen Pünktchen, dazu einem peinlichen Aus im DFB-Pokal gegen Zweitligist MSV Duisburg, nicht die Ruhe zu verlieren.
Aber der Manager, der die unruhigen Zeiten um die Jahrtausendwende herum aktiv als Schmutzfänger in der Defensive miterlebt hat, weiß ja aus eigener Erfahrung: Dieser Verein, der immer noch ein gutes Stück aus der Verklärung der glorreichen Vergangenheit der wunderbaren 70-er Jahre Kraft zieht, kann Trainerwechsel im jährlichen Zweivierteltakt nur schwerlich noch verkraften.
Diese Mönchengladbacher Mannschaft braucht Kontinuität in der Führung, um wieder soliden Boden unter den Stollenschuhen zu finden. Der unverhoffte Sieg in Hamburg ist auch ein Sieg für Max Eberl. Ein sehr verdienter Sieg.